Die Erweiterungsprojekte der ARA Buholz im Detail

Übersicht

Die geplanten Projekte werden in und rund um das Areal der bestehenden ARA Buholz realisiert, wobei das Regenbecken (blau) westlich, die 4. Reinigungsstufe (rot) östlich und die Phosphorrückgewinnung (grün) südlich zu liegen kommen.

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Regenbecken

Bei starken Regenfällen stösst die ARA Buholz an ihre Kapazitätsgrenzen und ein Teil des Abwassers muss ungeklärt in die Reuss geleitet werden. Mit dem Neubau eines Regenbeckens will REAL in Zukunft einen massiv höheren Anteil des Abwassers bei starken Regenfällen zurückhalten können, um diese dann bei freiwerdenden Kapazitäten auf der Anlage zu reinigen. Die Prüfung möglicher dezentraler Lösungen in den umliegenden Partnergemeinden hat ergeben, dass die Realisierung des zentralen Regenbeckens am Standort Buholz aus Sicht des Gewässerschutzes die beste Variante darstellt. Mittels Optimierungen und innovativen Ideen des siegreichen Planerteams konnte das Volumen von ursprünglich 16‘000 Kubikmetern massiv reduziert werden. Das geplante Regenbecken weist ein Fassungsvermögen von 6000 Kubikmetern sowie eine Fläche von 3800 Quadratmetern auf und soll westlich der bestehenden Anlage zu liegen kommen. Diese Flächen liegen teilweise im Wald. Die Standortwahl ergibt sich aus der Lage des grössten Zulaufs aus Richtung Luzern westlich der bestehenden ARA. Weitere Informationen zur Standortwahl finden sich im Bericht «Neubau zentrales Regenbecken – ARA REAL, Standortgebundenheit» sowie im Rodungsbericht zum Rodungsgesuch.

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Phosphorrückgewinnungsanlage

Der Bedarf an Phosphor, insbesondere an Phosphordünger für die Landwirtschaft, kann nur mittels Importe aus dem Ausland abgedeckt werden. Mit dem Abwasser gehen gemäss dem Bundesamt für Umwelt jährlich schweizweit rund 6500 Tonnen Phosphor verloren. Um die Abhängigkeit von Importen zu verringern und gleichzeitig die Qualität des verwendeten Phosphors zu erhöhen, gilt gemäss der eidgenössischen Verordnung über die Vermeidung und die Entsorgung von Abfällen (VVEA) ab 2026 die Phosphorrückgewinnungspflicht für Abwasser, Klärschlamm oder Klärschlammasche sowie für Tier- und Knochenmehl. Vor diesem Hintergrund wurde gemeinsam mit dem Regenbecken auch ein optimaler Standort für eine Phosphorrückgewinnungsanlage gesucht. Diese Anlage muss einerseits verkehrlich erschliessbar sein und andererseits in unmittelbarer Nähe zur bestehenden Schlammverbrennungsanlage (SVA) zu liegen kommen. Entsprechend ergibt sich daraus der Standort zwischen dem neuen Regenbecken und der bestehenden ARA.

4. Reinigungsstufe

Die sogenannte 4. Reinigungsstufe dient der Elimination von Mikroverunreinigungen. Dazu gehören Pestizide, Hormone und Rückstände von Medikamenten. Aus verfahrenstechnischen Gründen ist diese Elimination auf einen Standort nach der biologischen Reinigungsstufe bzw. den Nachklärbecken angewiesen. REAL besitzt in diesem Bereich bereits eine geeignete Fläche, welche sich gemäss Zonenplan im Waldbereich befindet. Schon beim Bau der Anlage war die Absicht vorhanden, hier eine mögliche Erweiterung der ARA Buholz zu realisieren. Eine detaillierte Standortanalyse hat gezeigt, dass die die Fläche unmittelbar beim Auslauf der ARA aus Gründen der Betriebssicherheit, der Hydraulik und der Verfahrenstechnik die einzig sinnvolle bzw. machbare Variante darstellt. Weitere Informationen zur Standortwahl finden sich im Bericht «Elimination von Mikroverunreinigungen ARA REAL, Nachweis der Standortgebundenheit» sowie im Rodungsbericht zum Rodungsgesuch.

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